Das gerade sanierte Dach der Gymnastikhalle an der Grundschule Powe sowie das Dach der Oberschule Belm sollen die ersten beiden PV-Anlagen erhalten
Die Dächer der kommunalen Gebäude in der Gemeinde Belm sollen sukzessive mit Photovoltaikanlagen ausgestattet und damit wichtige Beiträge zur Energiewende erbracht werden – darüber sind sich Belmer Politik und Verwaltung noch einig. Wer diese Anlagen betreiben soll, darüber gehen die Meinungen allerdings weit auseinander.
Auf der Ratssitzung am 05. Juli haben CDU, Grüne und UWG mit ihrer Mehrheit beschlossen, das von der Belmer Wohnungsentwicklungsgesellschaft (BWG) machen zu lassen.
Für die Gruppe SPD / Die Linke ist diese Entscheidung falsch. Wir sehen den Wasserverband Wittlage, wie Bürgermeister Viktor Hermeler übrigens auch, als den geeigneten Partner.
Die BWG ist mit ihren drei hoch engagierten geringfügig Beschäftigten bisher nur in der Wohnungswirtschaft unterwegs und z. Zt. überhaupt nicht in der Lage, die Aufgabe zu erfüllen.
Und zur Erinnerung: Vor wenigen Jahren sind die Gemeindewerke Belm bewußt aufgelöst worden. Wasserversorgung sowie Schmutzwasserentsorgung und Oberflächenwasserbeseitigung sind dem Wasserverband Wittlage übertragen worden, um wirtschaftliche, technische und personelle Synergien zu nutzen. Dabei ist die bisher einzige PV-Anlage auf dem Dach des Rathauses mit zum Wasserverband übergegangen. Und auch die Belmer Beteiligung am Windrad in Wellingen ist gerade erst 2022 in die Hände des Wasserverbandes gelegt worden.
„Insofern ist die Entscheidung von CDU, Grünen und UWG nicht konsequent. Der Wasserverband Wittlage wird sich in den nächsten Jahren zu einem Spezialisten für regenerative Energien weiterentwickeln, dahinter stehen 65.000 Einwohner – diese Kompetenz und Kraft muß man nutzen. Weiter werden Themen wie Nahwärmeversorgung, Stromnetze oder auch Renaturierung auf uns zu kommen“, sagte Jochen Becker für die Gruppe SPD / Die Linke in der Ratssitzung. Hier werde eine Chance für Belm vertan, gleich von Anfang an dabei zu sein und die Zukunft tatkräftig mitzugestalten.
So könnte beispielsweise das neue klimafreundliche Baugebiet „Nördlich Schlossstraße“ durch Geothermie und ein Nahwärmenetz mit Energie versorgt werden, wenn es denn einen kompetenten Betreiber gäbe.
Nicht ohne Grund haben die Bürgermeister der beteiligten Gemeinden Bad Essen, Belm, Bissendorf, Bohmte und Ostercappeln den Geschäftsführer des Wasserverbandes auf einer Besprechung im Juni gebeten, entsprechende zukunftsweisende Konzepte zu entwickeln und vorzulegen.
Die Belmer Sozialdemokraten haben jedenfalls die Vision, den Wasserverband Wittlage zukünftig als „Regionalverband für Wasser, Energie und Klimaschutz“ weiterzuentwickeln – als starken Partner und leistungsfähigen Dienstleister für die Bürgerinnen und Bürger der den Zweckverband tragenden Gemeinden.
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