Die Gleichung Ulrichs – Wortmann … der eine zur UWG und die andere zu den Grünen gleich null bei der FDP

Bild: SPD Belm / S. Doornbos

Jürgen Lunkewitz

 

Der aktuelle Abgang von Frau Wortmann zu den Grünen hat für mich durchaus etwas von einem Deja-vu-Erlebnis. Denn alles scheint im November 2021 mit Herrn Ulrichs schon einmal da gewesen zu sein.

Darüber darf man nicht zur Tagesordnung übergehen. Immerhin geht es um die Ausübung eines öffentlichen Mandates, deshalb hier zur Erinnerung:

Die FDP hatte bei der letzten Kommunalwahl 2021 mit fast 8 % ihr bestes Wahlergebnis in Belm bekommen.

Mit der schnellen „Flucht“ von Herrn Ulrichs zur UWG bereits 6 Wochen nach der Wahl und dem „Abgang“ von Frau Wortmann zu den Grünen jetzt werden die damit verbundenen 1350 Stimmen im Belmer Gemeinderat zukünftig nicht mehr repräsentiert sein!

Man kann sich vorstellen, daß sich da manch eine FDP-Wählerin, manch ein FDP-Wähler um seine Stimmen und seinen Vertrauensvorschuss betrogen fühlen mag.

In der Ratssitzung im November 2021 hatte der SPD-Fraktionsvorsitzende Jochen Becker bereits deutlich gemacht, daß Kommunalpolitik und Ratsarbeit nicht zur Beliebigkeit verkommen dürfen. Der damalige Fraktionsvorsitzende der Grünen Günter Westermann hatte das Verhalten von Herrn Ulrichs noch scharf kritisiert (vgl. NOZ vom 16.11.2021).

Und auch Frau Wortmann hatte im Belmer Schaufenster (Ausgabe November 2021, Seite 23) zu Herrn Ulrichs eigentlich eine klare Sprache gefunden und für sich in Anspruch genommen: „Ich habe als Einzelkämpferin anstelle einer Fraktion zwar jetzt weniger Rechte im Rat, aber dafür kann ich noch mit erhobenem Haupt durch die Gemeinde gehen. Das ist mir sehr wichtig!“

Und jetzt? Sind sie wieder vereint in der neu sich zusammengefundenen Gruppe UWG / Grüne. Da kommt Freude auf…zumindest beim aktuellen Vorsitzenden der Grünenfraktion (Belmer Schaufenster, Ausgabe Februar 2023, Seite 7).

Ich schlage den beiden mal vor: Entweder mit Konrad Adenauer sich zu dem Satz zu bekennen, „was kümmert mich mein Geschwätz von gestern“ oder aber demnächst mit der Nase immer hart an der Bordsteinkante durch die Gemeinde zu laufen.

Aber im Ernst: Glaubwürdigkeit sieht doch wohl anders aus! Und inhaltlich erklärt, warum es mit der FDP nicht mehr geht, haben die beiden bisher auch nicht. Die Öffentlichkeit und damit die Wählerinnen und Wähler (nicht nur der FDP) haben doch wohl ein Recht darauf, das zu erfahren. Und dabei sollte es um mehr gehen, als um das persönliche Wohlbefinden von zwei „Kommunalpolitikern“.

Und warum war eigentlich eine Gruppe FDP / UWG / Grüne nicht möglich? Das hätte mich noch beeindruckt…

 

Ihr Jürgen Lunkewitz, Vorsitzender der Belmer Sozialdemokraten

 

Bericht in der Neuen Osnabrücker Zeitung vom 24. März 2023: „Riesen-Zoff im Belmer Rat nach Fraktionswechsel und Artikel auf der SPD-Homepage“